Einsatzübung unter realen Bedinungen Empfehlung

Einsatzübung der FF Willinghusen N. Soyka Einsatzübung der FF Willinghusen
Das gab es bei der Feuerwehr Willinghusen noch nie! Am 17.10.2015 fand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz vor den Toren Lübecks eine realitätsnahe Einsatzübung statt, die den beteiligten Kräften alles abforderte. Denn: In dem riesigen Übungshaus konnte reales Feuer entzündet und unter "heißen" Bedinungen geübt werden. Mit dabei waren auch zahlreiche Einsatzkräfte der ASG-Rettungsdienst Standorte Stemwarde, Lentföhrend und Soltau um die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst an den Einsatzstellen weiter zu optimieren. Fazit: Trotz durchwachsenen Wetters war diese Übung unter Realbedingungen für alle Einsatzkräfte eine lehrreiche Erfahrung!
Bereits in den frühen Morgenstunden machte sich ein Vorausteam auf den Weg zum Übungsgelände, um Vorbereitungen zu treffen und die nachrückenden Einsatzkräfte mit einem ordentlichen Frühstück zu begrüßen. Nach dem Frühstück begann gegen viertel nach Zehn die erste Übung. Mit dem Einsatzstichwort Zimmerbrand und Menschenleben in Gefahr wurde die Einsatzstelle von den Gruppenführern erkundet. Aus dem Haus war eine deutliche Verqualmung zu sehen. Sieben Personen wurden vermisst, darunter eine Mutter mit drei Kindern! Schnell wurden die CAFS-Schläuche ausgerollt (CAFS = Hochdruckschaumlösch-System) und in diesem noch "kalten" Durchgang nur mit Luft befüllt. Zwei Trupps gingen unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor und erkundeten die Räume auf der Suche nach den vermissten Personen. Die Mutter mit ihren Kindern (reale Personen) konnte schnell gefunden und über Leitern aus dem Gebäude gerettet werden. Die wartenden Kräfte vom Rettungsdienst übernahmen die Personen und leiteten die notwendigen Maßnahmen für eine Erstversorgung ein. Aus dem Keller konnte eine Person, eine Kollegin vom Rettungsdienst, gerettet werden. Dann wurde es aber noch hektisch! Ein Trupp funkte "Mayday"! Atemschutznotfall! Einer der Atemschutzträger war zusammengebrochen, was den noch vor dem Gebäude wartenden Rettungstrupp umgehend in Bewegung setzte. Mit der Rettungstasche, in der sich neben einer weiteren Atemschutzflasche weiteres Rettungsmaterial für solche Notfälle befindet, wurde der Kamerad aufgesucht und die Rettung eingeleitet. Unter erschwerten Bedingungen musste seine Atemschutzflasche getauscht werden, natürlich ohne das er seine Maske dafür abnimmt. Nach erfolgreichem Flaschentausch wurde der Kamerad aus dem Gebäude getragen und auch an den Rettungsdienst übergeben. Diese Szenario gehörte zum Plan der Übungsleitung - der Einsatzkraft ist natürlich nichts passiert! Die Personensuche konnte nun fortgeführt werden und es wurden noch realitätsnahe Übungspuppen "gerettet" und die "Brandbekämpfung", in diesem Durchgang mit Theaternebel, konnte eingeleitet werden.
Nach dem Aufräumen begann dann der zweite, dieses mal "heiße" Durchgang. Die Ausgangslage war ähnlich. Ein Feuer im Gebäude und auch dieses mal wurden Personen vermisst. Dunkler Rauch aus dem Keller des Gebäudes drang ins Freie. Zwei Trupps machten sich auf den Weg ins Gebäude um zuerst die vermissten Personen zu suchen und zu retten. Die in diesem Fall und aus Sicherheitsaspekten eingesetzten Puppen konnten zügig gefunden werden und vom Rettungsdienst weiter versorgt werden. Dieses mal hatte aber auch mit einer Besonderheit. Es wurde eine Puppe geborgen, die zum gegewärtigen Zeitpunkt bereits "verstorben" war. Mit dieser Puppe konnten spezielle Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Herz-Druck-Massage und das korrekte Beatmen. Währenddessen konnte das reale Feuer im Keller ausgemacht und bekämpft werden. Mit gezielten Wasserstößen konnte die Temperatur im Raum gesenkt und im weiteren Verlauf das Feuer zügig gelöscht werden.
Im Anschluss an diese Übung konnte sich alle Einsatzkräfte und Unterstützer bei Gegrilltem und Getränken stärken. Wir danken an dieser Stelle allen teilnehmenden Kameraden aber auch den Einsatzkräften des ASG sowie den Verletztendarstellern! Alles in Allem kann diese Übung als voller Erfolg verbucht werden, da gerade unter diesen realitätsnahmen Aspekten in der Hitze und dem echten Feuer in engen Räumen weitaus sensibler reagiert werden muss.
Solch eine große und von langer Hand vorbereitete Einsatzübung war für die Willinghusener Kameraden das erste Mal. Es ist aber zu erwähnen, dass die Atemschutzgeräterträger jährlich die Möglichkeit zu einer "Heißausbilung" haben. Sie verbringen dazu rund 20-30 Minuten in einem durch Holzapaletten brennenden Seecontainer und absolvieren dabei noch einige Übungen in Verbindung mit der starken Hitze. Die Temperaturen betragen in der Spitze knapp 500 Grad Celsius!!

Bildergalerie

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