Wespen

Der Umgang mit Wespen

Wespen sind nützliche Insekten, können aber auch für so manchen zur Gefahr werden. Besonders Kleinkinder und Allergiker sind in den Sommermonaten von Wespen stark gefährdet. Oft bemerkt man nur durch einen Zufall wo sich die Wespen häuslich eingenistet haben.

Je nach Art bevorzugen sie für ihr Nesterbau dunkle Hohlräume (z.B. unterm Dach, im Mauerwerk, Rollladenkästen oder im Holzschuppen) oder an sichtbaren Orten wie Bäumen oder Holzschuppen. Darum sollte man schon im Vorwege Spalten und Ritzen am Dach und Mauerwerk verschließen und mit Beginn der Wespensaison den Wespenflug beobachten.

Stiche im Mund/ Atembereich können zu einem gefährlichen/ lebensbedrohlichen Zustand führen, so dass Atemwege durch die Schwellung der Einstichstelle verengt werden und zur Atemnot und Panik führen kann.

Lebensbedrohlich kann auch eine Bienen– oder Wespenstich-Allergie sein, weil das Immunsystem des Betroffenen so heftig auf das Insektengift reagiert, dass es zu einem anaphylaktischen oder allergischen Schock kommt.

Der durch den Stich eingebrachte Stoff verursacht auf dem Blutweg eine generalisierte Nesselsucht (Urtikaria) oder eine Schwellung der Schleimhäute (Quincke-Ödem). Letzteres ist besonders bedrohlich, wenn es im Rachenraum auftritt und die Luftröhre zuschwillt. Bei anderen Menschen sind bevorzugt die Atemwege betroffen, und es entwickelt sich ein starker Schnupfen oder Asthma mit Atemnot. Dramatisch verläuft die anaphylaktische Reaktion mit Symptomen wie Schweißausbruch, Atemnot und Kreislaufkollaps, die mit dem Verlust des Bewusstseins (Koma), Übelkeit und Erbrechen oder Krämpfen verbunden sein können.

Wer kann da schon widerstehen?
© M. Großmann / pixelio.de

Warum werden die Wespen eigentlich lästig?

Ganz einfach: Die wichtigsten Nektarlieferanten sind im Spätsommer verblüht. Mit dem Schlüpfen des Wespennachwuchses entfielen schließlich auch die oralen, kohlehydrathaltigen Ausscheidungen der Wespenlarven als Nahrungsquelle der Arbeitstiere. Die Versorgung mit Zucker ist für Wespen lebensnotwendig. Wir benötigen zum Fahren vom Auto Benzin; Wespen benötigen zum Fliegen Zucker als Antriebsstoff. Wespen suchen in einem Umkreis von bis zu fünf Kilometern um ihr Nest nach Nahrung. Aber nicht nur durch Marmelade, Honig, Limonade, Sirup oder Kuchen ernähren sich die Wespen. Darüber hinaus jagen sie zahllose Insekten wie Fliegen und Raupen. Eine Untersuchung hat ergeben, dass jede Wespe im Durchschnitt alle 40 Minuten eine Fliege fängt.

Wie ist das Vorgehen bei der Entfernung von Wespennestern?

Im Grundsatz wird versucht mit einer sanften Methoden der Wespenbekämpfung vorzugehen, was z.B. eine Verlegung von Fluglöchern in Nestern oder auch eine Umsiedlung der Völker, durch eine Spezialfirma, sein kann.

Die Feuerwehr darf nur noch Wespennester entfernen, wenn eine lebensgefährliche Gefahr davon ausgeht. (z.B. bei Allergiker oder Kleinkinder). Es wird jedoch, wenn möglich eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung hinzugezogen. Bestimmte Wespenarten stehen jetzt schon unter Artenschutz. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an uns oder eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung Ihres Vertrauens.


Der Satz, "Drei Stiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd, zehn einen Ochsen", gehört in den Bereich der Sage.


Ein Wespennest. © JPW. Peters / pixelio.de

Was sollten Sie tun, wenn Sie oder jemand anderes gestochen wird:

  • Ruhe bewahren
  • Den Stachel rasch entfernen (mit dem Finger wegschnippen)
  • Nicht quetschen oder kratzen
  • Bei einem Stich im Mund- oder Rachenbereich, sowie Allergie sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
  • Die Stichstelle mit Eis kühlen und dann wieder erwärmen, aber Vorsicht vor Unterkühlung, zwischendurch Pausieren!
  • Eiswürfel lutschen bei Stich im Mundbereich.
  • Evtl. Antihistaminika (z.B. Fenistil Gel ®) zur lokalen Behandlung gegen Rötung/Juckreiz einsetzen.
  • (Zu Risiken und Nebenwirkungen Packungsbeilagen beachten, oder Fragen Sie Ihren Arzt/Apotheker.)

Alternative bzw. hausmütterliche Tipps

  • Homoöpatie: 1-2 Tropfen Vespa D6 auf die Stichstelle und 1-2 Tropfen in den Mund. Bei Stichen im Mund-oder Rachenbereich alle 5 Minuten wiederholen.
  • Zwiebel auf die Stichstelle gegen Schwellung.
  • Spitzwegerichblätter zerdrücken bis Saft austritt, auf die Stichstelle legen gegen Jucken.
  • Alkohol- oder Essigumschläge gegen Schwellung
  • Urtica urens gegen Jucken
  • Ipecacuanha gegen Erbrechen
  • Natrium muriaticum gegen Kopfschmerzen.
  • Flasche mit möglichs engem Hals mit heissem Wasser füllen. Einige Zeit drin lassen, dann weggiessen. Öffnung sofort über Stichstelle pressen. Durch das beim Abkühlen entstehende Vakuum wird der Stachel herausgezogen.

Bei Verschlechterung des Zustandes, Atemnot, oder Kreislaufbeschwerden SOFORT den Rettungsdienst über 112 verständigen!!!


Bitte beachten: Wir weisen darauf hin, dass wir für die Tipps und Verhaltensregeln keine Gewähr übernehmen. Im Zweifel fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Insbesondere bei den alternativen bzw. hausmütterlichen Tipps besteht die Gefahr, dass eine schwerere anaphylaktische Reaktion zu lange unbehandelt bleibt!


Allgemeine Verhaltenstipps:

  • Kontrollieren Sie immer, ob in Getränken Wespen sind. Benutzen sie einen Strohhalm.
  • Achten Sie auf den Boden, gehen Sie nicht Barfuss, v.a. da wo Fallobst liegt
  • Meiden von Müllhalden oder Abfallbehältern
  • Kleider tragen, die die Haut bedecken, lange Ärmel/lange Hosen
  • Vermeiden Sie Parfum, Haarspray oder andere auffallenden Gerüche
  • Fenster und Türen der Wohnung möglichst geschlossen halten
  • Keine hektischen Bewegungen zur Abwehr der Insekten, Tiere abstreifen oder abschütteln Schutz
  • Vorsicht beim Kochen von Süßspeisen (Marmelade/ Obst einwecken)

Hausmütterliche Tipps wie sie eventuell die Wespen vertreiben können

  • Nelkenöl 1 zu 10 in Alkohol verdünnen (Apotheke) und dort versprühen, wo Wespen lästig sind (Terrasse). Für ca. 1-2 Stunden hat man seine Ruhe.
  • Ablenkungsfütterung: Ein Knochen mit einigen Fleischresten in ein paar Meter Entfernung auslegen (z.B. beim Grillen)
  • Zitronenscheiben, gespickt mit frischen Gewürznelken verhindert das Anfliegen von Wespen.

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